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- Deutlich mehr Badetote in Berlin, etwas weniger in Brandenburg
In Berlin sind 2022 insgesamt 18 Menschen beim Baden ums Leben gekommen - und damit zehn mehr als im Vorjahr. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag veröffentlichte. Damit liegt die Hauptstadt im Ländervergleich zusammen mit Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf dem siebten Platz.
Mit 22 Badetoten gab es im Jahr 2022 in Brandenburg hingegen ein Todesopfer weniger als im Vorjahr. Damit liegt das Bundesland im Ländervergleich zusammen mit Schleswig-Holstein auf dem fünften Platz. Laut DLRG starben in Brandenburg 17 Männer und fünf Frauen beim Baden, der Großteil von ihnen in Seen.
In Berlin ausschließlich Männer betroffen
Nach Angaben der DLRG kamen in Berlin ausschließlich Männer ums Leben, die meisten von ihnen in Flüssen. Den Großteil der Todesfälle gab es in den Sommermonaten von Juni bis August.
Bundesweit starben 2022 mindestens 355 Menschen beim Baden. Das waren 56 mehr als im Jahr 2021. "Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt laut Mitteilung. Die meisten Todesopfer wurden demnach mit 69 Menschen in Bayern gezählt.
Wieder mehr Schwimmende in unbewachten Gewässern
"Während des langen warmen Sommers ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen sind die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gegangen", erläuterte Vogt. Dadurch sei auch das Unfallrisiko gestiegen. Immerhin: Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre sei die Zahl der Badetoten um 16 Prozent gesunken.
"Wichtig ist immer, dass der Notruf schnell kommt", sagte der Berliner Rettungstaucher Christopher Wellner hinsichtlich der Bade-Notfälle bereits im vergangenen Sommer. Sicherer sei das Baden deshalb dort, "wo die Wasserrettung vor Ort ist". Die Rettungsschwimmer der DLRG sind in Berlin an der Oberen Havel, der Unteren Havel, am Tegeler See und am Müggelsee stationiert.
Viele Schüler können nicht richtig schwimmen
Wegen der Corona-Pandemie hätten zudem ein bis zwei Schülerjahrgänge "nicht richtig schwimmen gelernt", so Wellner. Auch Geflüchtete aus Syrien oder Afghanistan könnten sich häufig nicht über Wasser halten, sagte Wellners Brandenburger Kollege Keip. Mit verstärkten Kursangeboten versuche man diesen Mangel nachträglich auszugleichen.
Doch auch die Rettungsschwimmer konnten wegen geschlossener Schwimmbäder nicht gut genug ausgebildet werden. Das sei aber überlebenswichtig, sagt Daniel Keip, denn Ertrinkende "klammern sich an alles, auch an die Retter."
Quelle: RBB24.de